Werner Berg

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Biography

Werner Berg

Werner Berg, 1904 im deutschen Elberfeld, dem heutigen Wuppertal, geboren, absolvierte zunächst ein Studium der Handelswissenschaften in Wien. Studienkollegin war seine spätere Frau, Amalie „Mauki“ Kuster. Seiner eigentlichen Bestimmung Maler zu werden folgend, schrieb er sich anschließend an der Wiener Akademie bei Karl Sterrer ein und setzte seine Ausbildung in München bei Karl Caspar fort. Zu jener Zeit wurde Emil Nolde zu seinem freundschaftlichen Förderer. 1930 erwarb der Künstler den Rutarhof, einen entlegenen Bauernhof in Unterkärnten¹, den er mit seiner Familie fortan bewohnte und bewirtschaftete. Dieser Lebensmittelpunkt Werner Bergs wurde neben den berühmten Bauerndarstellungen oftmals zum Bildmotiv seiner unverkennbaren Malereien. Mit Ausstellungen in den 1930er Jahren wurde der Künstler in Deutschland schon früh bekannt, sein expressionistisch-primitivistischer Stil stieß jedoch bei den Nationalsozialisten auf Ablehnung. 1935 wurde eine Ausstellung im Kölner Kunstverein polizeilich gesperrt und seine Gemälde wenig später auf der berüchtigten Schau „Entartete Kunst“ diffamiert. In den 1950er Jahren – 1950 war Werner Berg Teilnehmer der Biennale von Venedig – gelang es ihm an die alten Erfolge wieder anzuknüpfen. Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen und mehrere Auszeichnungen, darunter der Nürnberger Albrecht-Dürer-Preis, der Kunstpreis des Landes Kärnten und das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, zeugen davon. 1981 starb der Künstler am Rutarhof. Sein umfangreiches Schaffen kann im 1968 als einem der ersten monografischen Ausstellungshäuser gegründeten Werner Berg Museum in Bleiburg bewundert werden.

Auf dem entlegenen Bergbauernhof über der Drau lebt Werner Berg eine „ungewöhnliche Einheit von Kunst und Lebenspraxis“². Die kleinbäuerlichen, archaischen Alltagsstrukturen haben für ihn etwas Mystisches, Allgemeingültiges, das er auch in seinen Bildern festhalten möchte. Das ländliche Umfeld dient zwar als Ausgangspunkt, die künstlerischen Intentionen gehen aber über eine reine Darstellung vorgefundener Gegebenheiten hinaus: „Linien, Flächen und eine malerische Farbigkeit sind nicht Natur, sondern Mittel, mit denen sich der Geist visuell Wahrgenommenes aneignet“.³ Das Ziel ist eine „große“ Form frei von unnötigen Details. Genau dieses Beschränken auf das Wesentliche, diese der größten Einfachheit verpflichtete Ausdrucksform sind es, die gleichzeitig „eine sprachlich kaum zu erfassende Dimension“⁴ zu vermitteln vermögen. Werner Berg versucht in seinen Bildern nichts Geringeres, als das Geheimnis des Daseins zu ergründen und mit ihnen „Gleichnisse der Welt“⁵ zu schaffen.

¹Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See, Bezirk Völkermarkt.
²https://www.wernerberg.museum/ (zugegriffen am 13.7.2021).
³Heimo Kuchling in: Werner Berg (1904-1981), Ausstellungskatalog, Galerie Magnet, Wien 2005, S. 11.
⁴Harald Scheicher, Werner Berg. Wirklichkeit im Bildhaften, München 2012, S. 16.
⁵ebd. S. 24.

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