PEOPLE / DIVERSITY 2021

Ausstellung, People, Diversity, 2021, Portrait, Skulptur
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Die Bildnismalerei ist ein Spiegel unserer Zeit und nimmt seit Anbeginn künstlerischer Ausdrucksformen eine wesentliche Rolle in der Kunstgeschichte ein. Geprägt von den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten und Einflüssen steigt sie im Laufe der Jahrhunderte zu einem der wichtigsten Genres auf. Mit der Erfindung der Fotografie vor über 180 Jahren bekommt die Porträtmalerei schlagartig einen übermächtigen Konkurrenten. Dennoch lebt das gemalte Bildnis weiter. In der aktuellen Ausstellung wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung die Darstellung des Menschen in der zeitgenössischen Kunst hat und welche Wege die einzelnen Künstler beschreiten, um zeitgemäße, relevante Bildnisse zu erschaffen.

Der Mensch ist immer Repräsentant einer Gesellschaft und jener Epoche, in der er lebt. In einer globalisierten Welt reizt es, die Rolle des Individuums zu hinterfragen und malerisch festzumachen. Hier sind die wundervoll narrativen Figurenbilder von Ingrid Brandstetter und Arik Brauer zu nennen. Wie Brauer beschäftigt sich auch Martin Schnur mit existentiellen Fragen des Menschseins. Die menschliche Gestalt, oft auch nur der menschliche Kopf, kann eine Stellvertreterfunktion für die Gesamtheit aller Menschen oder bestimmter Charakteristika übernehmen, wie bei Joannis Avramidis, Alfred Haberpointner oder in den Glasköpfen von Kiki Kogelnik. Letztere widmet sich auch wie Gabi Trinkaus und Eva Schlegel, dem von den Massenmedien geprägten Menschenbild. Aus dem Strom der anonymen, digitalen Bilderflut entreißt Harding Meyer seine Frauenfiguren. Im Spannungsfeld zwischen scheinbar Banalem und Existentiellem bewegen sich die Arbeiten von Erwin Wurm. Beeindruckend auch immer wieder Maria Lassnigs introspektive „Body Awareness“ Arbeiten.

Mit der Präsentation afrikanischer Kunst widmet sich die Ausstellung auch dem Themenkomplex „Diversity“. Dieser Begriff umschreibt die Vielfalt individueller Merkmale, wie Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, das Geschlecht und die geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, aber auch Religion und Weltanschauung.  Die Verschiedenartigkeit der Menschen dieser Erde wird als Potential begriffen. Mit dem Südafrikaner Jono Dry und dem in Lagos, Nigeria, geborenen Idowu Oluwaseun sind in der Ausstellung zwei spannende Positionen afrikanischer Kunst zu sehen. Diese hat in den letzten Jahren einen wahren Siegeszug durch die internationale Kunstlandschaft angetreten und hat Einzug in die großen Museen wie das MoMA in New York oder die Tate Modern in London gehalten. Die Preise sind stark gestiegen und die Entwicklung nach oben scheint nicht aufzuhalten. Afrikanische Kunst strahlt ein neues Selbstbewusstsein und ein Bekenntnis zu einer unauslöschlichen Identität aus, die auch von der Black Lives Matter Bewegung weiter verstärkt wird.

Mit dieser Kombination aus österreichischen und internationalen Positionen ist ein spannender Mix entstanden, der durch einen Katalog mit zahlreichen, wissenschaftlich recherchierten Texten begleitet wird.

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