Anton Faistauer

(St. Martin bei Lofer 1887 - 1930 Wien)

Folgende Werke sind käuflich zu erwerben

Biografie

Anton Faistauer

Anton Faistauer wurde 1887 in St. Martin bei Lofer geboren. 1904 bis 1906 besuchte er die private Malschule des Landschafts- und Porträtmalers Robert Scheffer in Wien, und studierte in den drei Folgejahren bei Alois Delug und Christian Griepenkerl an der Wiener Akademie. Gemeinsam mit Anton Kolig, seinem späteren Schwager Robin Christian Andersen, Franz Wiegele und Egon Schiele gründete er 1909 aus Protest gegen den konservativen Kunstbetrieb die Neukunstgruppe. Er trat aus der Akademie aus und hatte nun Zeit für Reisen ins Tessin, nach Oberitalien und Berlin. Seine Werke präsentierte er im Zuge von Ausstellungen der Neukunstgruppe und im Rahmen des Hagenbunds in Wien, aber auch in Budapest, München, Köln, Dresden und Rom. 1913 feierte er einen großen Erfolg mit einer Kollektiv-Ausstellung in der Galerie Miethke in Wien. Die Jahre des Ersten Weltkrieges verbrachte er mit seiner Familie in Maishofen. 1916 bis 1918 wurde der Künstler zum Kriegsdienst einberufen, aber lediglich „ohne Waffe“ im k. u. k. Infanterieregiment und gemeinsam mit Egon Schiele im k. u. k. Heeresmuseum. Nach Kriegsende übersiedelten die Faistauers nach Salzburg. Die zweite Hälfte der 1920er Jahre war eine Zeit des Reisens (vor allem in Italien) und der Umzüge von Salzburg nach Bozen und dann nach Wien. Künstlerisch feierte Anton Faistauer Erfolge als Freskenmaler (Festspielhaus und Pfarrkirche Morzg, Salzburg) sowie als Porträtist und war am Höhepunkt seiner Karriere, als er 1930 unerwartet nach einer Operation in Wien verstarb. Er wurde auf dem Friedhof in Maishofen begraben und sein Grabmal von dem berühmten Architekten Clemens Holzmeister gestaltet.

Anton Faistauer gilt neben Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka und Herbert Boeckl als einer der wichtigsten Pioniere der modernen Malerei in Österreich. Die französische Malerei – vor allem Paul Cézanne – war für seine künstlerische Entwicklung von maßgeblicher Bedeutung. Er ist einer der ersten österreichischen Künstler, die sich noch vor dem Ersten Weltkrieg intensiv mit der Kunst des Franzosen auseinandersetzen. Das frühe Werk bis circa 1913 ist von den Grundprinzipien der Malerei Cézannes geprägt. Auch Faistauer hebt den illusionistischen Tiefenraum auf und gibt die Perspektive allein durch Farbe wieder. Dabei werden die Objekte zu jeder Zeit als Volumina aufgefasst, deren Verhältnis zueinander die Bildrhythmik bestimmt. Die richtige Verteilung im Bild ist dabei entscheidend. Um 1913/1914 beginnt sich der Künstler in seiner Entwicklung von Cézanne abzuwenden. Er beschäftigt sich verstärkt mit räumlich-plastischen Werten, die zugunsten des einheitlichen Bildgefüges zurückgenommen worden waren. Nun erscheinen die dargestellten Objekte massiver und in ihrer räumlichen Anordnung greifbarer. Zudem kommt es zu einer „Zurücknahme der polychrom angelegten Modellierung. An ihre Stelle tritt die blanke Lokalfarbe; die Modellierung wird durch tiefdunkle bis schwarze Randpartien unterstützt. Nebeneffekt dieser Entwicklung ist eine beträchtliche Zunahme der Leuchtkraft einzelner Farben“¹.

¹Albin Rohrmoser, Anton Faistauer. 1887–1930, Salzburg 1987, S. 32.

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